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In diesem letzten Kapitel erfahren Sie,
wie es mir in Rom ergangen ist.

Vom Monte Mario zum Petersplatz. 1481 Kilometer von zu Hause bis hierher. Von Menschenschlangen und Sicherheitsbeamten. Der Petersdom. Don Bruno hat Ferien. Die Schweizer Gardisten. Eine kleine Papstaudienz in einem Innenhof der Città del Vaticano. Ein Kardinal stellt mir das Testimonium aus. Besuch am Grab des Apostels Petrus. Das Deutsche Pilgerbüro. Der Marsch durch die Stadt Rom. Heilige Messe in St. Paul vor den Mauern. Besuch am Grab des Apostels Paulus. Ratloses Ende einer Pilgerreise. Am Bahnhof Termini. Heimreise mit der Bahn und glückliche Ankunft zu Hause.



Ich bin angekommen - und ich bin froh und glücklich und dankbar!





Der heilige Petrus empfängt mich lächelnd auf dem riesigen Petersplatz, mit der Fassade der Basilika St. Peter und den herrlichen Kolonnaden Berninis, die mich empfangen und umarmen. Alles aus Travertin, dem hellen porösen Kalkstein, mit dem schon die alten Römer ihre Paläste erbaut haben.




Die Schweizer Gardisten sind wirklich freundliche Leute. Auch wenn sie manchmal ganz und gar stocksteif da stehen oder sehr skeptisch dreinschauen. Zwei von ihnen haben mir sehr geholfen, an mein Testimonium zu kommen.


Der Petersdom ist so groß, dass ich erst einmal schauen muss.Viele Menschen sind da. Vom anderen Ende der Basilika leuchtet mir die Taube, Sinnbild des Heiligen Geistes entgegen. Auch erkennbar von ganz hinten: das Grab des Hl. Apostels Petrus. Darüber der gewaltige Bronzebaldachin Berninis mit seinen riesigen Säulen. Das ganze riesige Gotteshaus nimmt mich sofort gefangen.

Ich betrachte die Pietá, die Michelangelo im Alter von gerade mal 25 Jahren geschaffen hat. Die Panzerglasplatte davor stört ein wenig die Nähe, die Intimität, die ich gerne zur dieser Mutter Gottes und ihrem toten Sohn hätte. Aber ich bin dennoch tief berührt von dieser Skulptur, die ich sonst ja nur von Bildchen kenne, welche in meinem „Gotteslob“ liegen.

Dann kommt der Höhepunkt und das erste Ziel meiner Reise: Das Grab des heiligen Apostels Petrus. Mehr als der Ort des Grabes an sich überwältigt mich zunächst einmal das Bewusstsein, dass ich mein erstes Ziel erreicht habe.



Aber schließlich befinde ich mich oben in der „Laterne“ der Kuppel und bin überwältigt von dem herrlichen Blick. Wie zwei große Arme umgreifen die Kolonaden plötzlich nicht nur den Petersplatz sondern die ganze Stadt und die Welt. Einmal mehr wird mir die Universalität der Kirche bewusst

Dann kommt auf einem kleinen Wagen Papst Benedikt XVI und sein Sekretär, Monsignore Georg Gänswein. Der Papst winkt, der Monsignore lächelt. Ein kleines Podium ist aufgestellt mit dem Stuhl, auf dem der Papst nun Platz nimmt. Er begrüßt die Pilger und heißt sie willkommen. Seine Worte verstehe ich nur zum Teil, aber ich höre und spüre sofort, dass es Wege – Worte an Pilger sind. Und schon diese Tatsache füllt mir das Herz und die Augen. Ich habe den Eindruck, als spräche er nur zu mir. Herrgott, warum habe ich heute denn so nah am Wasser gebaut.





Mein Testimonium wird mir vom Erzpriester der päpstlich vatikanischen Basilika, Angelo, Kardinal Comastri, ausgestellt.




Auf meinem Weg durch die Stadt komme ich an der Engelsburg vorbei.




Und auf einmal stehe ich auch vor dem riesigen Kolosseum.



Weiter durch ein Gewirr von Sträßchen und vorbei an geschichtsträchtigen Bauten und Ruinen geht es hinaus zur Patriarchalbasilika „San Paolo fuori le Mura“, St. Paul vor den Mauern, wo ichmit italienischen Pilgern eine Hl. Messe feiern kann.

Anschließend dränge ich mich mit den italienischen Pilgern um das Paulusgrab. Um ehrlich zu sein, mit Gebet ist in diesem Gedränge nicht allzu viel zu machen. Aber es ist gut, einen Blick auf das Grab zu werfen, dann Platz für andere zu machen und sich ein wenig zum Gebet zurückzuziehen.
Mein Rückzug endet im Kreuzgang der Benediktiner, gleich

neben der Sakristei. Er gilt als einer der schönsten der gesamten abendländischen Baukunst. Die gewundenen oder geflochtenen Säulchen sind teilweise mit feinsten Einlegearbeiten aus Marmor versehen. Inmitten dieser Pracht sitze ich auf einem der Mäuerchen und schaue auf das Grün des Kreuzgartens und weine, weil ich realisiere, dass meine Reise hier endgültig zu Ende ist.




Der vatikanische Pilgerstempel in meinem Pilgerpass und in meinem Pilgertagebuch ist der letzte von 59 Tagesstempeln.






Mittlerweile bin ich übersättigt von bedeutungsvollen Gemäuern und kann ihnen kaum noch den mir selbst auferlegten Respekt zollen. Ich beeile mich jetzt zum Bahnhof Termini zu kommen. Und dort endet mein kurzer Aufenthalt in Rom.


Sie sind die ganze lange Pilgerreise mit mir gegangen. Möge der Segen, der auf meiner Reise lag, auch für Sie wirksam werden.

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